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Aichach - Wiege der Wittelsbacher

Wie die Wittelsbacher ihren Namen fanden

Die Wittelsbacher haben als Burgherren, Stadtgründer und Schlossbesitzer in Aichach ihre Spuren hinterlassen. Doch mit Aichach verbindet sie noch viel mehr. Denn nach ihrer Umsiedelung von Scheyern nach Oberwittelsbach, dem neuen Stammsitz der Dynastie, wurde um 1115 der Name Wittelsbach angenommen. Von hier aus stiegen die Wittelsbacher zu einem der bedeutendsten europäischen Herrschergeschlechter auf. Nachdem sie 1180 mit dem Herzogtum Bayern belehnt wurden, regierten sie das Land bis 1918 als Herzöge, Kurfürsten, Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.

Ursprung und Aufstieg

Die Wittelsbacher lassen sich bis ins Jahr 1030 auf einen Vorfahren namens Otto zurückverfolgen. Durch die Heirat mit der reichen Grafentochter Haziga kam er unter anderem in den Besitz der Burg Scheyern, nach der er sich seit 1070 benannte. 1115 erschien erstmals in einer Urkunde der Name Otto von Witilinesbac. Zu diesem Zeitpunkt lebte bereits ein Zweig der Familie auf der nun namensgebenden Stammburg bei Oberwittelsbach. 

Der Aufstieg der Wittelsbacher begann, als Kaiser Heinrich V. Otto IV. spätestens 1121 zum Pfalzgrafen von Bayern machte. Damit war er der Stellvertreter des Königs im Herzogtum. 1180 folgte ein weiterer Karrieresprung. Kaiser Friedrich Barbarossa ernannte Pfalzgraf Otto V. zum Herzog von Bayern. Damit zählten die Wittelsbacher endgültig zu den Großen im Reich. Durch eine geschickte Hausmachtpolitik bauten sie ihre Macht und ihr Territorium weiter aus. 

Der Bamberger Königsmord

Als Otto zum bayerischen Herzog aufstieg, ging das Pfalzgrafenamt an die Familie seines gleichnamigen Bruders Otto über. Dessen Sohn wurde als Otto VIII. 1189 Nachfolger. Er war ein Gefolgsmann des Stauferkönigs Philipp von Schwaben, der ihm eine seiner Töchter zur Ehe versprochen hatte. Als dieses Versprechen gebrochen wurde, kam es 1208 zur Katastrophe: Otto VIII. drang in den Bischofspalast in Bamberg ein und ermorderte den König. Er floh und wurde geächtet, 1209 gefangen genommen und enthauptet. Sein Vetter Ludwig, der bayerische Herzog, erhielt die Besitzungen des Pfalzgrafen. Die Burg in Oberwittelsbach ließ er 1209 schleifen, an ihrer Stelle steht heute eine spätgotische Backsteinkirche.    

Kaisertum 

Herzog Ludwig IV., auch der Bayer genannt, gelang es als erstem Wittelsbacher, die Königs- und Kaiserwürde zu erringen. Im Kampf um die Kaiserkrone setzte er sich gegen die Habsburger und andere mächtige Fürsten durch. Doch bereits mit dem Tod Kaiser Ludwigs 1347 ging das Kaisertum für die Wittelsbacher wieder verloren. 

Kaiser Ludwig spielte für Aichach eine wichtige Rolle, denn eine von ihm am 18. Juni 1347  ausgestellte Urkunde verlieh das Münchener Stadtrecht. Es beinhaltet den Schutz des Handels, der Handwerker und Bürger gegenüber der Herrschaft und die Zuständigkeite für die Niedere Gerichtsbarkeit. 

Der Mord in Bamberg als Playmobilfilm

Im Aichacher Stadtteil Oberwittelsbach hatten die Wittelsbacher vor rund 1000 Jahren ihre Burg. Heute ist davon so gut wie nichts mehr übrig. Die Wittelsbacher wurden anderswo groß. Was ist geschehen? Michael Sommer erklärt´s mit seinen Playmobilfiguren - lehrreich und unnachahmlich witzig!

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